Proteste gegen Automesse IAA: AktivistInnen blockieren BMW-Werk

Kli­maa­ti­vis­t*in­nen wollten mit der Blockade des BMW-Werks Dingolfing die Produktion stören. Die IAA wird erneut von heftigen Protesten begleitet.

Menschen mit hellen Overalls vor BMW-Werk mit Pyrotechnik

In Schutzanzügen: Proteste vor BMW-Werk von Aktivisten „Sand im Getriebe“ Foto: Sand im Getriebe

BERLIN taz | Die Proteste gegen die Automesse IAA in München haben einen neuen Höhepunkt erreicht: Kli­maa­ti­vis­t*in­nen von Sand im Getriebe blockierten am Freitagmittag die Zufahrt zum BMW-Werk in Dingolfing nördlich von München. Dingolfing ist das drittgrößte BMW-Werk weltweit mit rund 18 000 Mitarbeitern. Dort werden pro Tag etwa 1500 Autos gebaut – sowohl Verbrenner als auch E-Autos. Eine Einfahrt war zeitweise nicht mehr möglich. Einer Mitteilung auf dem Telegramkanal „#blockIAA 2023“ zufolge hätten rund 161 Aktivisten die Blockade vor dem Zugang begonnen. Man versuche damit, „die Produktion zu stören“.

Auf X (einst Twitter) war zu sehen, dass etwa 50 mit weißen Overalls bekleidete Protestierende sich vor die Einfahrt des Werks positioniert hatten. Sie skandierten „We are unstoppable – another world is possible“ („Uns kann man nicht aufhalten – eine andere Welt ist möglich“). Plakate mit der Aufschrift „Weg mit den Autos – her mit dem ÖPNV“ wurden gezeigt. Die Blockade vor Ort richte sich gegen die Autoindustrie, die in München bei der IAA eine „Greenwashing-Party feiere“, sagte eine Sprecherin.

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Die diesjährige IAA wird erneut von heftigen Protesten begleitet. In der Nacht zum Donnerstag hatte Attac in der Stadt Werbeplakate der IAA durch kritische Persiflagen ausgetauscht. Plakate an Bushaltestellen und Trambahnhäuschen zeigten unter der Überschrift „Die Freiheit, die ihr meint“ ein Auto vor drei verschiedenen Hintergründen: ein von Waldbränden betroffenes Berlin, ein im Meer versunkenes Hamburg und ein von der Wüste verschlucktes München.

Die Automesse dauert noch bis Sonntag. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) wollte die IAA am Freitag besuchen. Vorher betonte sie, dass einige Menschen in Deutschland auf ein Auto angewiesen sind. „Gerade in ländlichen Regionen wird das Auto gebraucht, um zum Supermarkt, zum Sportverein oder ins nächste Dorf zu kommen“, sagte Lemke der dpa. „Deshalb ist es richtig, dass die Bundesregierung am Hochlauf der E-Mobilität im PKW-Sektor arbeitet.“

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