Realos geben auf

LINKSPARTEI Nach Rückzug von Bartsch und Ramelow spricht Bisky von „Stalinismus durch die Hintertür“

BERLIN taz | In der Linkspartei rumort es nach Dietmar Bartschs Verzicht auf eine neuerliche Kandidatur als Bundesgeschäftsführer weiter. Bodo Ramelow, Fraktionschef in Thüringen, wird nicht mehr für den Parteivorstand kandidieren. Auch Bartsch erklärte, dass er beim Parteitag in Rostock im Mai für kein anderes Amt kandidieren werde. Bartsch und Ramelow gelten als Repräsentanten der realpolitisch orientierten Ost-Linken. Mit ihrem Teilrückzug verlieren die Ost-Linken zwei profilierte Vertreter.

Steffen Bockhahn, Landeschef der Linkspartei in Mecklenburg-Vorpommern, fürchtet nun eine Schwächung des pragmatischen Flügels der Partei. „Das ist ein Verlust“, sagt er der taz. Wie tief die Wunden sind, die der erbitterte parteiinterne Kampf um Bartschs künftige Rolle hinterlassen hat, zeigen die Äußerungen von Parteichef Lothar Bisky. Bisky kritisierte die öffentliche Demontage von Bundesgeschäftsführer Bartsch als Rückkehr des „Stalinismus durch die Hintertür“.

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