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: Die Amazonas-Abholzung geht zurück

Grafik: A. Eschenbacher, J. Hartmann, F. Morini. Quelle: Inpe. Fotos: stock.adobe.com

Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien verlangsamt sich. Insbesondere seit dem Amtsantritt von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva Anfang 2023 wird deutlich weniger Urwald abgeholzt. Das zeigen Daten des brasilianischen Weltraumforschungsinstituts Inpe. Demnach sind in den zwölf Monaten von August 2022 bis Juli 2023 rund 9.000 Quadratkilometer gerodet worden. In den zwölf Monaten zuvor waren es noch etwa 11.600 Quadratkilometer. Das ist ein Rückgang um 22 Prozent. Inpe berechnet die Statistiken jeweils von August bis Juli. Für das Kalenderjahr 2023 – also die bisherige Amtszeit Lulas – schätzt die Nichtregierungsorganisation MAAP den Rückgang auf fast 60 Prozent. Die Rodungen gehen überall außer in der Cerrado-Region im südöstlichen Inland zurück. Dort liegen sie auf dem höchsten Stand seit 2018. Die Zahlen zeigen, dass politische Wechsel deutliche Veränderungen vor Ort hervorbringen können.

Seit Lulas Antritt werden die Gesetze zum Schutz des Regenwaldes wieder strenger durchgesetzt. Unter seinem Vorgänger, dem rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro, der von 2018 bis 2022 regierte, hatte die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds zugenommen. Bolsonaro wollte die wirtschaftliche Ausbeutung der Region vorantreiben. Wenige Jahre zuvor, während Lulas erster Amtszeit zwischen 2003 und 2010, war die Abholzungsrate am Amazonas um fast 75 Prozent gesunken. Dieses Mal versprach der wiedergewählte Präsident bei seinem Amtsantritt, die Abholzung bis 2030 ganz zu stoppen. Lalon Sander