Preview des neuen RBB-„Tatort“: Unter Auto­grammjägern

Der RBB zeigt seinen neuen „Tatort“ mit dem Titel „Am Tag der wandernden Seelen“ vorab auf großer Leinwand. Vorher gibt es die Stars in echt zu sehen.

Die gesamte Filmcrew des neuen RBB-Tatort-Krimis auf der Bühne im Delphi Filmpalast - es sind fast 30 Leute.

Fast die gesamte Filmcrew des neuen RBB-Tatort-Krimis steht nach der Review auf der Bühne im Delphi Filmpalast Foto: Andreas Hergeth

BERLIN taz | Vorm Kino wehen große Werbebanner sachte im eisigen Wind: Dienstagabend hatte der RBB zur Preview mit dem Cast des neuen „Tatort“ in den Delphi Filmpalast eingeladen. Es gibt einen Pressestand, wo man Autogrammkarten mit den Konterfeis von Corinna Harfouch und Mark Waschke, den Hauptdarstellern, mitnehmen kann. Es herrscht eine erwartungsfrohe Aufmerksamkeit, die Blicke vieler Gäste wandern hin und her: Wann kommen die Schau­spie­le­r:in­nen denn?

Eine ältere Dame mit Pelzhut hält die – noch nicht unterschriebenen – Autogrammkarten vor der Brust wie eine Trophäe und ist wachen Blickes. Es könnte ja jederzeit losgehen … Ist sie Autogrammjägerin? „Ich bin Autogrammsammlerin!“, antwortet sie leicht entrüstet. „Das ist ein großer Unterschied. Und passen Sie auf, hier sind auch Verkäufer unterwegs!“

Etliche Fo­to­gra­f:in­nen sind schon da und laufen sich warm. Der riesige Aufsteller mit dem legendären „Tatort“-Logo im Foyer ist noch verwaist. Ein flaches Podium ein paar Meter davor füllt sich peu à peu: Für Fo­to­gra­f:in­nen und Fotoagenturen sind die Plätze vorgeschrieben, auch für die Kamera des RBB. „Die gesamte Hauptstadtpresse ist hier versammelt“, scherzt einer der Fotografen.

Um 19.43 Uhr geht es endlich los. Das Foy­er ist rappelvoll. Die Darstellerriege ist eingetroffen, man richtet sich in einer Ecke noch mal kurz die Haare, die Kleider. Und dann Action. Die Fo­to­gra­f:in­nen rasten aus. Es wird tumultartig und laut. „Wo ist der Pfeil?“, witzelt Mark Waschke.

Hier posen Profis

Und da ist er tatsächlich: Eine Frau hält einen weißen Pfeil in die Höhe und wandert von einer Ecke zur anderen, damit sich die Schau­spie­le­r:in­nen im Blitzlichtgewitter mal zur einen, mal zur anderen Seite wenden und alle „das beste Bild“ machen können.

Das dauert eine halbe Stunde: Hier posen Profis, die souverän und gelassen mit den Kameras spielen. Dann ruft der erste Gong ins ausverkaufte Kino. RBB-Kinoexperte Knut Elstermann begrüßt die Leute im Saal. „Es ist immer toll, ein TV-Format auf großer Leinwand zu sehen“, sagt er, „vor allem dann, wenn es ein so visuell starker Film wie dieser ist.“ Und Film ab!

Wow, das ist kein Vergleich mit dem heimischen Fernseher oder einem Laptop. Der „Tatort“ mit dem schönen Titel „Am Tag der wandernden Seelen“ erzählt eine grausame Geschichte, so viel kann man vorwegnehmen, auch wenn Elstermann alle Beteiligten darum bittet, Stillschweigen über den Film zu bewahren. „Verraten Sie bitte nichts, bis der Film am 5. Mai ausgestrahlt wird. Sagen Sie nur, dass es ein guter Krimi ist!“

Nun, das lässt sich in der Tat behaupten. Davon zeugt auch lang anhaltender Applaus, der schon während des Abspanns beginnt. Dann werden die Schau­spie­le­r:in­nen auf die Bühne gebeten, am Ende steht dort die gesamte Crew. Kurzer Smalltalk. Es ist schon nach 22 Uhr, alle haben Lust über den Film zu sprechen, etwas zu trinken (auf Kosten des RBB), ach ja, und noch ein paar Autogramme zu sammeln oder jagen.

Eine Rezension des RBB-„Tatort“ folgt in der Krimikolume in der wochentaz, die am 4. Mai erscheint.

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