Wirtschaftsminister gegen kürzere Arbeit: Habeck kritisiert Streiks

Die Bahngewerkschaft GdL streikt für kürzere Arbeitszeit. Der grüne Bundeswirtschaftsminister sieht darin keine Option – es müsse mehr statt weniger gearbeitet werden.

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, kommt zur Grundsteinlegung für ein Energieprojekt am Standort vom Heizkraftwerk "Reuter West".

Kein Verständnis für streikende Arbeitnehmer*innen: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Foto: Jens Kalaene/dpa

BERLIN dpa/rtr | Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich kritisch zu den zuletzt vielen Streiks in Deutschland geäußert. „Jedenfalls wird ein bisschen im Moment zu viel für immer weniger Arbeit gestreikt beziehungsweise geworben“, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch in Berlin. „Und das können wir uns in der Tat im Moment nicht leisten.“ Deutschlands Wirtschaft stagniere nur.

Gleichzeitig seien 700.000 offene Stellen gemeldet, womöglich seien es aber bis zu zwei Millionen. Dieses Problem werde sich bei stärkerem Wirtschaftswachstum und zunehmender Alterung der Gesellschaft noch verschärfen. Das Volumen aller Arbeitsstunden reiche nicht aus. Deswegen brauche es beispielsweise finanzielle Anreize für Ältere, länger zu arbeiten, sofern sie dies wollten.

Konkrete Tarifkonflikte nannte Habeck nicht. Im festgefahrenen Streit bei der Deutschen Bahn streikt derzeit beispielsweise die Lokführergewerkschaft GDL für eine Absenkung der Arbeitszeit auf 35 Stunden pro Woche.

Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage in Deutschland treffen sich Habeck und Finanzminister Christian Lindner (FDP) an diesem Mittwoch mit Vertretern der führenden Wirtschaftsverbände und verschiedenen Ökonomen. Bei der Zusammenkunft in Berlin soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor allem um die Frage gehen, welche Maßnahmen zu einer Erhöhung des Wachstums und der wirtschaftlichen Dynamik beitragen könnten.

Zuerst hatte die Rheinische Post über das Treffen berichtet. Nach Informationen der Zeitung sind dort unter anderem der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sowie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) vertreten.

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