Luisa Neubauer über AfD-Proteste: „Das wird ein hartes Jahr“

Die Klimaaktivistin spricht über das zivilgesellschaftliche Momentum. Und darüber, was den Kampf gegen den Klimawandel mit dem Kampf gegen Rechts verbindet.

Nicht mehr nur Klimaaktivistin: Luisa Neubauer bei einer Kundgebung gegen Rechts am 14. Januar in Berlin Foto: Lutz Jaekel/laif

taz: Frau Neubauer, Sie haben vor einer Woche in Berlin den Protest gegen die AfD mitorganisiert und damit etwas losgetreten: An diesem Wochenende sind Hunderttausende bundesweit auf die Straßen gegangen. Sind Sie vom Ausmaß der Proteste überrascht?

Luisa Neubauer: Ja, ich bin überrascht, aber auch erleichtert, froh und dankbar darüber. Man konnte in den letzten Monaten oder sogar Jahren leicht den Eindruck gewinnen, dass Teile der Gesellschaft angesichts des Rechtsrucks resigniert hätten und annehmen, dass die eigenen Sorgen nicht von anderen geteilt werden. Der Zynismus und der Faschismus leben ja von dieser Krisenmüdigkeit, von diesem Schweigen und der Vereinzelung.

Welche Rolle spielen Fridays for Future bei den Protesten?

Fridays for Future hat in den vergangenen Jahren große Demo-Kapazitäten aufgebaut und wir sind froh, dass wir die an ganz vielen Orten einsetzen und die Menschen dort unterstützen können, die aus eigenem Antrieb auf die Straße gehen. Aber ich möchte unsere Rolle nicht überbewerten. Das hat eine Eigendynamik entwickelt, und es stehen breite demokratische Bündnisse dahinter.

Die 27-jährige ist Klimaschutzaktivistin und Publizistin. Sie ist eine der Hauptorganisatorinnen der Fridays-for-Future-Streiks in Deutschland. Neubauer ist zudem Mitglied bei den Grünen sowie diversen NGOs.

Auslöser der Proteste war der Correctiv-Bericht über ein rechtes Treffen in Potsdam, bei dem Vertreibungspläne diskutiert wurden. Warum hat das so eine Resonanz gefunden?

Das Unbehagen war offensichtlich schon länger da. Es fehlte nur das Momentum, das Bewegungen brauchen. Dieser Bericht war dann der Kipppunkt. Gleichzeitig rollt diese Welle nicht nur, weil Menschen die Überzeugung eint, dass unsere Demokratie gefährdet ist. Sondern auch – und das ist entscheidend – weil sie wissen, dass das nicht so bleiben muss, dass wir die politischen Verhältnisse verändern können. Deswegen fühlen sich so viele Menschen davon angesprochen.

Wie finden Sie es, wenn Politiker von Regierung und Union jetzt auf die Proteste aufspringen?

Fridays for Future

Auf praktisch jedem Dorfplatz gab es mal jeden Freitag eine Ansammlung von Schüler*innen, die den Unterricht bestreikten, um die Regierung zum Klimaschutz zu bewegen. Das ist längst nicht mehr so – aber es hat sich ein riesiges Netzwerk gebildet. Auf das hat die Bewegung zurückgegriffen und die großen Proteste gegen Rechts maßgeblich mitorganisiert. Am 3. Februar soll es einen großen Aktionstag in Berlin geben. Den nächsten Termin für einen Klimastreik gibt es aber auch schon: den 1. März. Die Fridays rufen zusammen mit der Gewerkschaft Verdi dazu auf.

Die Letzte Generation

„Protest gegen Rechts statt Massenbesetzung“ steht gerade auf der Website der Klimaaktivist*innen. Sie haben ihre eigene Aktion sogar abgesagt, um die Anti-Nazi-Demos zu unterstützen. Ursprünglich wollten die Aktivist*innen am 3. Februar den Berliner Kurfürstendamm fürs Klima besetzen.

Extinction Rebellion

Wie die Letzte Generation hat auch Extinction Rebellion Deutschland den Aufruf „Hand in Hand: Jetzt solidarisch aktiv werden“ mitunterzeichnet, in dem mehr als 500 Organisationen für den Aktionstag gegen Rechts werben. Das Motto: „Wir sind die Brandmauer.“ (scz)

Die Proteste richten sich an ganz vielen Orten nicht nur gegen die AfD, sondern gegen den Rechtsruck insgesamt. Viele sind überzeugt, dass man den Rechtsruck nicht mit einem Rechtsruck bekämpfen kann. Ich auch. Diese politische Herangehensweise schien eine Weile lang ja vorherrschend zu sein. Da sind alle politischen Parteien gefragt, sich kritisch zu hinterfragen. Gleichzeitig ist es gut, dass genau diese Parteien und Personen eingeladen und aufgerufen werden, sich hier klar zu positionieren. Es muss möglich sein, die AfD zu verurteilen und gleichzeitig den Rechtsruck der Mitte zu kritisieren. Und es muss möglich sein, ausgrenzende und rechte Narrative der CDU abzulehnen und gleichzeitig gerade die Konservativen aufzufordern, ­Backsteine zur Brandmauer zu tragen.

Sie möchten die Politiker von Union und Regierung in die Pflicht nehmen?

Auch. Die Proteste sind ein Appell an alle demokratischen Parteien: zu überprüfen, wo ihre Brandmauer bröckelt. Wir müssen genau da hin schauen, wo der Rechtsruck befördert wird. Nichts davon relativiert die Gefahr, die von der rechtsextremen AfD ausgeht. Wir sehen ja auch, dass Leute wie Hubert Aiwanger und andere versuchen, die Demos zu diskreditieren. Und dass Friedrich Merz bisher nicht auf einer Demo war, hat vielleicht nicht nur logistische Gründe: es hätte sicher eine Demo in seiner Nähe gegeben.

Wie wichtig sind kleine Bündnisse vor Ort im Kampf gegen rechts?

In den letzten Tagen und Wochen wurde an über 100 Orten demonstriert. Das haben jeweils einzelne demokratische Bündnisse organisiert. Diese dezentralen Bündnisse, die ihre jeweiligen politischen Verhältnisse vor Ort am besten kennen, sind entscheidend, ich würde Menschen immer ermutigen, sich ihnen anzuschließen. Wir werden sie brauchen, gerade, wenn es in diesem Jahr zu den Europawahlen und den Landtagswahlen kommt. Eben weil sich die Ausgangslage in einer Kleinstadt im Rheinland von der im Erzgebirge unterscheidet.

Am 3. Februar soll es eine zentrale Demonstration in Berlin geben?

Im Februar werden wir noch einmal Menschen dazu aufrufen, nach Berlin zu kommen, um uns schützend vor den Reichstag stellen. Dahinter steht das Bündnis „Hand in Hand“ – mit 600 beteiligten Organisationen. Wir haben ja noch die Bilder von den Rechtsextremen im Kopf, die mal versucht haben, den Bundestag zu stürmen. Dort soll das Gegenbild dazu erzeugt werden. Es wird groß.

Donnerstag, 25. Januar

Friedrichshafen, Bahnhof, 14 Uhr

Hagen, Friedrich-Ebert-Platz, 18 Uhr

Kempten, Hildegardplatz (vorauss.), 18 Uhr

Mönchengladbach, Sonnenhausplatz, 18 Uhr

Mühlhausen, Obermarkt, 18 Uhr

Rostock, Neuer Markt, 17 Uhr

Siegen, Bismarckplatz, 17.30 Uhr

Weidenau, Bismarckplatz, 17.30 Uhr

Wiesbaden, Hauptbahnhof, 18 Uhr

Freitag, 26. Januar

Bad Säckingen, Münsterplatz, 17 Uhr

Delbrück, Alter Markt, 17 Uhr

Dorsten, Marktplatz, 17.30 Uhr

Eppingen, Marktplatz, 18 Uhr

Ettlingen-Oberweier, Ufgaustraße, 17.30 Uhr

Frankfurt am Main, Roßmarkt, 17 Uhr

Fürth, Grüner Markt, 17 Uhr

Helmstedt, Markt, 16 Uhr

Herford, Rathaus, 18 Uhr

Herne, Europaplatz, 17 Uhr

Hückeswagen, Bahnhofsplatz, 17 Uhr

Ingelheim, Fridtjof-Nansen-Platz, 17.30 Uhr

Königswinter, Rathausplatz Altstadt, 16 Uhr

Mosbach, Bahnhof, 18 Uhr

Neuruppin, Schulplatz, 17 Uhr

Neustadt am Rübenberge, Marktplatz, 16 Uhr

Neustadt in Holstein, Marktplatz, 17 Uhr

Nordhorn, Bahnhof, 17.30 Uhr

Oberursel, Marktplatz, 18 Uhr

Puderbach, Dorfgemeinschaftshaus, 17.30 Uhr

Reutlingen, Marktplatz, 17 Uhr

Rüsselsheim am Main, Bahnhofsplatz, 17 Uhr

Saalfeld, Markt, 16 Uhr

Saarbrücken, Landwehrplatz, 17.30 Uhr

Stadthagen, Marktplatz, 15 Uhr

Uelzen, Herzogenplatz

Unna, Rathausplatz, 16.30 Uhr

Wülfrath, Heumarkt, 16 Uhr

Samstag, 27. Januar

Aachen, Hauptbahnhof, 13 Uhr

Aichach, Stadtplatz, 16 Uhr

Aschaffenburg, Theaterplatz, 16 Uhr

Bad Breisig, Kurpar, 11 Uhr

Bad Honnef, Marktplatz, 18 Uhr

Bargteheide, Rathaus, 11.30 Uhr

Bautzen, Hauptmarkt, 14 Uhr

Berlin-Pankow, Ehemaliges jüdisches Waisenhaus, 18 Uhr

Biberach an der Riss, Marktplatz, 15.00 Uhr

Bingen, Bürgermeister-Neff-Platz, 12 Uhr

Bitburg, Bedaplatz, 14 Uhr

Böblingen, Elbenplatz, 15 Uhr

Borken, Marktplatz, 14 Uhr

Borkheide, Marktplatz, 16 Uhr

Brandenburg an der Havel, Nicolaiplatz, 13 Uhr

Buchholz (Nordheide), Peets Hoff, 13 Uhr

Bünde, Tönnies Wellensiek Platz, 12 Uhr

Cloppenburg, Platze an der Roten Schule, 14 Uhr

Cuxhaven, Ritzebüttler Marktplatz, 12 Uhr

Datteln, Neumarkt, 12 Uhr

Dillingen an der Donau, Schlossplatz, 13.30 Uhr

Dinslaken, Neutorplatz, 16 Uhr

Döbeln, Obermarkt, 14 Uhr

Dornstetten, Marktplatz, 14 Uhr

Düren, Kaiserplatz, 12 Uhr

Düsseldorf, DGB-Haus, 12 Uhr

Eichwalde, Marktplatz, 16 Uhr

Eisenach, Markt, 13 Uhr

Elmshorn, Alter Markt, 11.55 Uhr

Emden, Rathausplatz, 13 Uhr

Erftstadt, Marktplatz Lechenich, 14 Uhr

Eschwege, Marktplatz, 11 Uhr

Eschweiler, Dreieinigkeitskirche, 10 Uhr

Frankenthal, Rathausplatz, 12 Uhr

Frankfurt (Oder), Bahnhof, 13 Uhr

Füssen, Stadtbrunnen, 14.30 Uhr

Gelsenkirchen, Heinrich König Platz, 17 Uhr und Hans-Sachs-Haus, Ebertstraße 11, 17.30

Gera, Marktplatz, 15 Uhr

Göppingen, Schlossplatz, 12.30 Uhr

Goslar, Marktplatz, 12 Uhr

Gummersbach, Lindenplatz, 11 Uhr

Haltern am See, Marktplatz, 18 Uhr

Hamburg, Schatzmeisterstraße, 13 Uhr

Hankensbüttel, Mahnmal, Steimker Straße, 17 Uhr

Heide, Südermarkt, 10 Uhr

Heidenheim, Hauptstr. Elmar Doch Haus, 10 Uhr

Heilbad Heiligenstadt, Friedensplatz, 15.30 Uhr

Herten, Otto-Wels-Platz, 13 Uhr

Herzberg Elster, Markt 1, 15 Uhr

Hildesheim, Marktplatz, 15.30 Uhr

Hof, Kugelbrunnen, 16 Uhr

Hofheim, Kelereiplatz, 10 Uhr

Holzminden, Marktplatz, 11.55 Uhr

Husum/Nordfriesland, Kreishaus, 13 Uhr

Idar-Oberstein, Marktplatz Oberstein, 17 Uhr

Idstein, König Adolf Platz = Vor dem Rathaus, 13 Uhr

Ingolstadt, Xaver Mayer – Haus der Mode / Fußgängerzone 11 Uhr

Kaiserslautern, Stiftskirche, 11 Uhr

Kamen auf dem Alten Markt, 11 Uhr

Kirchheim unter Teck, Marktplatz, 12.30 Uhr

Kitzingen, Marktplatz, 16 Uhr

Köln, Roncalliplatz, 14 Uhr

Landsberg am Lech, Georg-Hellmair-Platz, 12.30 Uhr

Lindau, Bismarckplatz, 10.45 Uhr

Lörrach, Rathausplatz, 12 Uhr

Lübeck, Altstadt, 13 Uhr

Mannheim, Alter Messplatz, 16 Uhr

Marienthal, Schatzmeisterstr. 43, 13 Uhr

Marl, Rathausplatz, 15 Uhr

Memmingen, Marktplatz, 16 Uhr

Menden, Rathausplatz, 10.30 Uhr

Michelstadt, Rathausplatz, 11.30 Uhr

Moers, Synagogenbogen, 11 Uhr

Müllheim im Markgräflerland, Markgräfler Platz, 11 Uhr

Neukirchen-Vluyn, Vluyner Platz, 14 Uhr

Neumarkt i.d.Opf., Rathaus, 11 Uhr

Neuruppin, Rosengarten/OdF-Denkmal, 16 Uhr

Neustadt an der Weinstraße, Marktplatz, 15 Uhr

Oelde, Marktplatz, 16 Uhr

Öhringen, Marktplatz, 14.30 Uhr

Oranienburg, Bahnhof, 13 Uhr

Osnabrück, Marktplatz/Rathaus, 10.30 Uhr und Theater Osnabrück, 16 Uhr

Papenburg, St. Antonius Kirche, 14 Uhr

Passau, Klostergarten, 14 Uhr

Plauen, Altmarkt, 13 Uhr

Ravensburg, Bahnhof, 14.30

Rendsburg, Schloßplatz, 11.30 Uhr

Rösrath, Bahnhof, 11 Uhr

Sangerhausen, Marktplatz Sangerhausen, 14 Uhr

Schwäbisch Hall, Marktplatz, 12 Uhr

Schweinfurt, Marktplatz, 11.55 Uhr

Schwentinental, Haus der Kirche zum Rathaus, 10 Uhr

Schwerte, Postplatz, 11 bis 18 Uhr

Singen, Vesperkirche (Lutherkirche), 10 Uhr

Straubing, Ludwigsplatz, 14.30 Uhr

Stuttgart, Schlossplatz, 15 Uhr

Traunstein, Bahnhofsplatz, 14 Uhr

Trier, Hauptmarkt, 15 Uhr

Troisdorf, Kölner Platz, 15 Uhr

Tübingen, Marktplatz, 14 Uhr

Uslar, Am Rathaus, 13 Uhr

Villingen-Schwenningen, Latschariplatz, 12 Uhr

Waltrop, Rathaus, 15 Uhr

Wehrheim, Wehrheimer Mitte, 13.30 Uhr

Weißwasser/Oberlausitz, Marktplatz, 10 Uhr

Wermelskirchen, Rathausplatz, 16 Uhr

Wismar, Bahnhof, 12 Uhr

Wittenberg (Lutherstadt), Marktplatz, 16 Uhr

Wittstock, Marktplatz, 15 Uhr

Wohld-Schandelah, Gedenkstätte, 12 Uhr

Worms, Otto-Wels-Platz, 11 Uhr

Xanten, Marktplatz, 12 Uhr

Zossen, Dreifaltichkeitskirche, 17 Uhr

Zweibrücken, Hallplatz, 12 Uhr

Zwiesel, Stadtplatz Regen, 14.30 Uhr

Sonntag, 28. Januar

Ahrweiler, Bahnhof, 14 Uhr

Bernkastel-Kues, Forumsplatz Kues, 11 Uhr

Bremerhaven, Theodor-Heuss-Platz, 15 Uhr

Boppard, Rheinallee, am Musikpavillon, 11 Uhr

Cochem, Endertplatz, 15 Uhr

Demmin, Markt, 14 Uhr

Dülmen, Marktplatz, 15 Uhr

Heppenheim, Landratsamt/Parkanlage, 15 Uhr

Konz, Marktplatz, 11.45 Uhr

Lindenberg, Stadtplatz, 14 Uhr

Müllheim, Platz vor dem Jüdischen Friedhof, 15 Uhr

Neuss, Münsterplatz, 14 Uhr

Neuwied, Aula des Werner-Heisenberg-Gymnasium, 17 Uhr

Nordhausen, Rathausplatz, 17 Uhr

Trier, Porta Nigra, 14 Uhr

Wittlich, 14 Uhr

Montag, 29. Januar

Viersen, 10.30

Wiesdorf, Vor dem Rathaus, Friedrich-Ebert-Platz, 19 Uhr

Dienstag, 30. Januar

Bad Kreuznach, Kornmarkt, 17 Uhr

Bielefeld, auf dem Jahnplatz, 18 Uhr

Donnerstag, 1. Februar

Hachenburg, Alter Markt, 18 Uhr

Freitag, 2. Februar

Brilon auf dem Marktplatz, 17 Uhr

Neheim, 16.30 Uhr

Simmern/Hunsrück, Hunsrückhalle, 17 Uhr

Viersen, Remigiusplatz, 16 Uhr

Samstag, 3. Februar

Augsburg, Rathausplatz, 14 Uhr

Berlin, Bundestag, 13 Uhr

Kempten, Forum Allgäu, 14 Uhr

Krefeld, Platz der Wiedervereinigung, 14 Uhr

Lörrach, Fabric Areal, 11 Uhr

Ludwigshafen, Berliner Platz, 14 Uhr

Neuwied, Luisenplatz, 11 Uhr

Nürnberg, Kornmarkt Nürnberg, 16 Uhr

6. Februar

Deggendorf, Oberer Stadtplatz, 18 Uhr

24. Februar

Stuttgart

Diese Liste wird nicht mehr aktualisiert. Neuer Ort: https://taz.de/Potsdamer-Radikalen-Treffen/!5986542

Termin-Hinweise bitte an: demohinweise ät taz.de

Die Menschen nehmen aus ganz unterschiedlichen Motiven an den Protesten teil. Welche Forderungen haben Sie?

Eine Forderung ist, ein AfD-Verbot zu prüfen. Die Forderung an alle demokratischen Parteien ist, sich einem Rechtsruck zu widersetzen und in keiner Weise mit der AfD zu kooperieren und zu versuchen, mit ihr Mehrheiten zu organisieren. Demonstrationen gegen Rechts sind aber auch wichtig, weil sie den Blick von Gesellschaften auf sich selbst verändern. Wer auf eine Demonstration geht, demonstriert im wahrsten Sinne des Wortes seine eigene Bereitschaft, sich in Gesprächen mit Verwandten oder auf der Arbeit dafür einzusetzen. Das wird ein hartes Jahr für unsere Demokratie, die mit vielen Krisen konfrontiert ist. Dafür werden wir viele Gespräche mit vielen Menschen führen müssen.

Was verbindet den Kampf gegen den Klimawandel mit dem Kampf gehen Rechts?

Es ist ja kein Zufall, dass die Faschisten nicht nur die Demokratie schreddern wollen, sondern auch die Klimawissenschaft leugnen und Frauen ihre Rechte wegnehmen wollen. Die denken das zusammen. Darum müssen wir das auch tun. Viele Menschen sehen diese Verbindung. Denn für jede Krise, ob es die Ungerechtigkeit im Land oder der drohende ökologische Kollaps ist, brauchen wir eine wehrhafte, integre und belastbare Demokratie. Das ist der Grundstein von allem, und darum geht es.

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